Demokratischer Frauenbund, Landesverband Brandenburg

Unsere Auftaktveranstaltung zur sozialen Teilhabe-App für Potsdam

Die Auftaktveranstaltung liegt nun hinter uns – was haben wir bis hierhin geschafft und was hat noch nicht so gut funktioniert? Mit diesem Beitrag wollen wir ein erstes Resümee ziehen und alle Interessierten über den Stand der Dinge informieren.

Zufrieden sind wir

  • mit der Weiterentwicklung der Spielidee
  • Mit der Unterstützung unserer Auftaktveranstaltung durch das Bürgerhaus Stern*Zeichen
  • Mit der ersten Resonanz bei Potsdamer Institutionen wie dem Büro für Chancengleichheit und Vielfalt, dem Flüchtlingsrat, verschiedenen Beratungseinrichtungen und Begegnungsstätten

Noch nicht zufrieden sind wir

  • mit der Anzahl der jungen Potsdamer:innen, die sich bisher bei uns gemeldet haben

Was hat sich bei der Spielidee geändert?
Unser Motto „How to live in Potsdam” war ein guter Einstieg. Schnell kommt man in Gesprächen auf den Punkt, dass es sich hier ganz wunderbar lebt, aber die Teilhabe am sozialen Leben auf ganz unterschiedliche Art und Weise eingeschränkt sein kann. Wir wollen in unserer App solche Fälle darstellen und Möglichkeiten zeigen, wie man diese Probleme lösen kann. Teilhabe heißt im Spiel also nicht nur, dass für die virtuellen Protagonist:innen ein Ziel erreicht wird, sondern, dass sich die Spieler:innen dafür einsetzen müssen.
Im Rahmen unserer Auftaktveranstaltung haben wir mögliche Fall-Themen und konkrete Szenarien besprochen.

Wie soll ein solcher Fall aufgebaut werden?
Zu Beginn eines jeden Falles wird eine kleine interaktive Geschichte erzählt, mit der sich die Nutzer:innen in das Thema begeben. Diese Geschichte und deren Lösung ist mit unterschiedlichen Orten in Potsdam verbunden. Um in die einzelnen Teile der Geschichte zu gelangen, müssen sich die Teilnehmer:innen zu diesen Orten begeben. An jedem einzelnen Ort werden nur bestimmte Teile des Spiels freigeschaltet und es können Informationen oder Gegenstände eingesammelt werden. In dem man sich durch die Stadt bewegt, kann der Fall gelöst und schließlich den virtuellen Protagonist:innen die Teilhabe am sozialen Leben der Stadt ermöglicht werden.
Wir stellen die These auf, dass die Bewegung von Ort zu Ort eine aktivierende Wirkung hat. Ein Ortswechsel erleichtert auch den Perspektivwechsel. Das Herausgehen aus gewohnten Lernprozessen birgt die Chance, Kompetenz zum jeweiligen Thema auf eigenständige Weise und gemeinsam mit Gleichgesinnten zu erlangen. Die Motivation besteht darin, das Spiel zu spielen und die gestellten Herausforderungen zu meistern. Auf dem Weg ergeben sich Gespräche, soziale Kontakte und unerwartete Begegnungen, die im Spiel nicht vorprogrammiert sind. Die Teilnehmer:innen können durch die erkennbare Spielsituation unbelasteter und ungehemmter mit den Anforderungen umgehen. Die Werkzeuge zur Lösung der Fälle entsprechen den realen Gegebenheiten (Gesetze und Richtlinien) und Orten (Ämter, Büros, Beratungsstellen, Begegnungshäuser) in der Stadt. Das Kennenlernen von konkreten Hilfs- und Beratungsangeboten kann beim Lösen realer Probleme helfen. Dazu muss dann aber eine gewisse Transferleistung erbracht werden.

Warum haben sich so wenig junge Potsdamer:innen gemeldet?
Unsere Idee war, Jugendliche und junge Erwachsene über die Potsdamer Schulen anzusprechen. Wir hatten Schulen per Mail und per Brief darum gebeten, uns ein paar Minuten Zeit im Rahmen des Informatikunterrichtes einzuräumen, um den Schüler:innen unser Projekt vorzustellen. Der Fakt, dass uns keine Schule geantwortet hat zeigt, dass die Schulstrukturen dazu offensichtlich nicht geeignet sind.

Dass sich junge Menschen für Themen wie Teilhabe, Mediengestaltung, Spieleentwicklung und Programmierung interessieren, zeigt sich am Beispiel des Oberlinhauses. Dort hatten wir die Möglichkeit, unser Projekt den Azubis vorzustellen und so sind wir zu den beiden bisherigen Teilnehmer:innen gekommen. Vielen Dank an dieser Stelle an die Ausbilder:innen.

Es ist uns bisher nicht gelungen, junge Geflüchtete zu gewinnen. Hier haben wir das Feedback erhalten, dass die Teilnehmer:innen an aktuellen Deutsch- und Integrationskursen erst einmal andere Probleme lösen müssen. Unsere Idee ist es daher uns verstärkt an Migrant:innen zu wenden, die schon länger in Potsdam wohnen und schon gut deutsch sprechen.

Was sind die nächsten Schritte?

  • Entwicklung eines Beispielfalls, mit dem wir besser zeigen können, was wir machen wollen
  • Teilnehmer:innen-Gewinnung: Vorstellung des Projekts in Jugendeinrichtungen
  • Vorbereitung des Ferienworkshops vom 24. Bis 28. Oktober 2022

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